Zuchtweg-Variatus-liniert
Das Zeichnungsmuster liniert kennen
wir vom X.helleri ( Filigranschwertträger ). Mein Wunsch war, dieses
Zeichnungsmuster auch auf den X.variatus zu übertragen. Dazu habe ich in nur
einem Zuchtversuch mit einem Helleriweibchen der Grundfarbe wildgrau-liniert-bronze
und einem X.variatus, wildgrau mit blauer Deckfarbe ohne zusätzliche Zeichnung,
begonnen. Kreuzungsversuche zwischen den Basisarten X.helleri und X.variatus,
sind nicht so einfach und gelingen eigentlich nur, wenn das Paar in einem
separaten Becken angesetzt wird. Es ist von Vorteil,wenn mehrere (3) Männchen
zur Zucht verwendet werden. Nach drei Monaten schien das Weibchen befruchtet zu
sein. Ich war sehr gespannt auf die F1. Das Helleriweibchen war beim
Zuchtversuch 10cm groß und hatte entsprechend viele Junge. Auffällig war, dass
die Nachzucht kleiner als die üblichen Hellerijungfische waren. Was ich zu
diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, ich hatte die richtige Auswahl der
Grundfarben gewählt. Das Wildgrau des Helleri und wildgrau mit blauen
Zeichnungsmuster des Variatus ermöglichte mir ohne Probleme zu den gewünschten
Zeichnungsmuster, blau des Variatus zurück zu kehren. Die Aufspaltung der F1
beschränkte sich auf wildgrau und einige zeigten schon das Blau der Deckfarbe.
Schon in der F1 war das Zeichnungsmuster, liniert auf der Grundfarbe und
Deckfarbe vorhanden. Die erste Nachzucht zeigte starke Unterschiede im
Größenwachstum. Einige Tiere entwickelten sich nach Helleriart zügig und wuchsen
den Anderen davon. Einen Teil sah man schon deutlich den Variatus an, der größte
Teil aber waren echte Hybriden. Diese Fische bekamen bei einer Größe von 4cm ein
kurzes Schwert, was im späteren Wachstum nicht mitwuchs. Der Körper dieser
Fische war von wildgrauer Farbe und senkrechter Streifung. Die Endgröße betrug
8cm. Äußerlich sehr schöne Fische von unglaublicher Vitalität. Da die Färbung
der Geschlechter beim Variatus von Natur aus unterschiedlich ist, war ich in der
glücklichen Lage Weibchen zu besitzen, welche farbige Flossen mitbrachten.
Normalerweise sind die Dorsale des Männchens gelb und die Caudale rot gefärbt.
Beim Weibchen sind die Flossen transparent bei wildgrauer Grundfarbe. Zuchtziel
war ja - einen blauen Variatus liniert zu züchten! Natürlich sollten sich
beide Geschlechter gleichen. Die F1 bot dazu die besten Voraussetzungen. Im
nächsten Schritt wurden Fische aus der F1 ausgesucht, welche die Linierung die
wildgraue Farbe und dem Aussehen nach am ehesten einen Variatus glich. Ich ent-schied
mich für ein wildgraues liniertes Weibchen der F1, was mit einem wildgrauen
reinen Variatusmännchen mit blauer Deckfarbe aber ohne zusätzliche
Zeichnung, verpaart wurde. Ich habe bei meinen Kreuzungsversuchen immer in die
Basisart zurückgekreuzt, damit kommt man schneller zum Zuchtziel.
Geschwisterkreuzung mit strenger Auslese würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen.
Zu erwähnen sei noch, dass alle F1 Hybriden mit Schwert oder Schwertansatz aus
dem Zuchtversuchen ausgeschlossen wurden. Die Anpaarung der ausgesuchten
Zuchttiere gelang ohne Probleme. Nachdem die Jungfische der F2 erfolgreich
aufgezogen wurden, konnte eine kurze Zwischenbilanz gezogen werden. Alle
Jungfische zeigten den artspezifischen Variatustyp mit wildgrauer Grundfarbe und
blauer Deckfarbe. Das Zeichnungsmuster liniert, war bei fast allen Tieren
vorhanden. Nur wenige Fische ließen einen Schwertansatz erkennen. Eigentlich
könnte die F2 schon der Basisart „Variatus“, zugeordnet werden. Um sicher
zu gehen ist es aber besser, noch einmal über die Basisart zurück zu kreuzen um
spätere Rückschläge zu ver-meiden. Das Zeichnungsmuster liniert, lässt sich
auch ohne weiteres auf andere Grundfarben übertragen. Zu erwähnen sei noch, dass
der X.variatus mit etwa 4 Monaten einzufärben beginnt und bei 10 Monaten
ausgefärbt ist.
Tipps zur Zucht:
X.variatus lieben große Aquarien mit gutem
Pflanzenwuchs. Sauberes klares Wasser bei einer Temperatur von max. 22°C
sind ausreichend. Der PH-Wert sollte sich zwischen 7 und 8 bewegen. Im
Sommer auch für den
Gartenteich bestens geeignet. Als Futter wird alles
genommen auch pflanzliche Zusatzkost ist angebracht. Selbst große Weibchen sind
nicht sehr produktiv und haben geringe Wurfzahlen. Männchen untereinander sind
sehr streit-süchtig ohne sich jedoch ernsthaft zu verletzen. Eine sehr zu
empfehlende Xiphophorusart!
X.helleri Weibchen liniert wildgrau
X.variatus
blau Männchen
F1-Hybrid Weibchen
F1-Hybrid Männchen

F1-Hybridpaar
wird zurück gekreuzt in die Basisart Variatus, daraus
entsteht die F2

F2 und gleichzeitig fertiger X.variatus liniert