Xiphophorus Zuchtformenseite

Der Alphaschwertträger

Der Hamburger Schwertträger hat mich schon immer fasziniert. Als Liebhaber von Zuchtformen fehlte er somit auch nicht in meinem Zuchtprogramm. 1976 begann ich gezielt diese Fische nach zu züchten. Um diese Zeit hatten die Hamburger Helleris noch transparente Flossen, der Fischkörper wies einen gleichmäßigen Guaninglanz auf. Damit die im damaligen Standard so konzipierten Merkmale erhalten blieben, wurden regelmäßig wildgraue, (grüne) Grundfarben, eingekreuzt. Dr. Dieter Gentzsch, hat in einer ausführlichen und umfangreichen Studie bewie-sen, dass auch das Kreuzen zweier Hamburger Helleris, möglich ist. Anders als bei Gentzsch, waren meine Nachzuchten spalterbig. Anfang der 80iger Jahre fiel mir auf, dass immer wieder einige Tiere des Hamburger Zeichnungsmusters etwas anders aussahen. Diese Fische hatten wenig bis keinen Guaninglanz und waren an den Körperseiten blau gefärbt. Mir gefielen diese Fische und sie wurden in ein separates Becken gesetzt. Da ich nun annahm, dass bei der Zucht so zu verfahren sei wie bei den Hamburgern, wurde mit grünen Helleris, gekreuzt. Ich staunte nicht schlecht, als bei den Nachzuchten ein großer Teil marmoriert gefärbt war. Neben der üblichen Aufspaltung waren alle schwarzen Tiere mit dieser Fleckenzeichnung versehen. Einige dieser Fische habe ich aufgezogen und bis zu ihrem Tod gepflegt. Dabei konnte festgestellt werden, dass die Flecken fast immer in Farbkrebs ( Melanosarkom) ausarteten. Da weitere Zuchtversuche immer wie ge-schildert endeten, kam mir der Zufall zur Hilfe. Ich hatte alle blauen Helleris in ein Becken gesetzt und sich selbst überlassen. Nachdem ein paar Weibchen tra-gend wurden, habe ich sie in ein Abwurfbecken gesetzt. Alle geworfenen Jung-fische waren dunkel gefärbt, allerdings nicht schwarz wie bei den Hamburgern. Es gab auch keine Spalterbigen! Ab einer Größe von 2 bis 3cm, war zu erkennen, dass alle Jungfische aussahen wie die Zuchttiere. In der Folgezeit habe ich auf einkreuzen fremder Tiere verzichtet. Bei dieser engen Zuchtlinie, wurde keine Fleckenbildung mehr beobachtet. Immer dann, wenn Fische aus einer anderen Linie eingekreuzt wurden, gab es diese Rückschläge. Durch Inzucht wurde das neue Zeichnungsmuster erbfest. Auswirkungen auf das Größenwachstum gab es nicht, genau wie beim Hamburger Helleri, neigten auch die blauen Helleris dazu, recht groß zu werden. Ab 1982 habe ich solche Fische regelmäßig auf den DDR-Xipho-Ausstellungen, unter Versuchszucht ausgestellt. 1987 wurden sie in den Standard aufgenommen. Die Ausstellung war wieder mal in Bretnig. Nun brauchte das neue Zeichnungsmuster natürlich auch eine Bezeichnung. Nach langer Diskussion unter den Wertungsrichtern, schlug der damalige Leiter der Jury, Manfred Bachmann, Alpha vor. Unter der Bezeichnung Alpha, wurde das neue Zeichnungsmuster in den Standard, aufgenommen. Diese Fische waren nunmehr in den Grundfarben grün, rot, gelb und albino zugelassen. Merkmal dieser neuen Zeichnung war wenig oder kein Guaninglanz. Der Helleri musste auch keinesfalls blau aussehen, das traf nur bei der Grundfarbe grün zu. Bei roter Grundfarbe sind die Fische in einem samtigen Schwarz gefärbt, alle Flossen sind dabei rot. Es scheint auch als würde die Grundfarbe durch die Deckfarbe (Zeichnungsmuster), durchschimmern. Bei gelber Grundfarbe sind die Flossen gelb, sonst ähnelt die Zeichnung sehr der grünen Form. Albinos lassen nur schwach die Alphazeichnung erkennen, dieser Farbschlag ist anfälliger auf den Farbkrebs.

Mit der marmorierten Form des Alphahelleries befasste sich zur gleichen Zeit ein Züchter aus Halle. Bei einer Xiphoschau in Bretnig nahmen polnische Züchter alle verfügbaren Schecken mit, um daraus ein neues Zeichnungsmuster entstehen zu lassen. Alle Bemühungen scheiterten letztendlich am Farbkrebs. Fred Rosenau, erzählte mir in einem langen Telefongespräch viel Interessantes über diese Zuchtform. Möglicherweise handelt es sich bei unseren „Alphas“, um zwei unterschiedliche Zeichnungsmuster, denn bei seiner Variante ging es um die marmorierte Form. Nach seiner Schilderung gab es diese Form schon viel früher als die von mir beschriebene. Das würde auch die Eintragung von Kurt Jacobs, in seinem Buch, „Die Lebendgebärenden Fische der Süßgewässer“, erklären. Er schreibt dazu wie folgt:

Zitat:

Schwarzbunte Schwertfischkreuzung, Körper samtschwarz mit grünlichen und goldigen Strichen sowie hellblauem Schimmer. Am Bauch geht das Schwert in goldgelb über. Durch die Augen zieht sich ein senkrechter Strich. Flossen und Gonopodium sind schwarz gescheckt. Die obere Hälfte des Schwertes ist gold-gelb, die untere samtschwarz. Von der Hamburger Kreuzung unterscheidet sich die schwarzbunte Kreuzung augenfällig durch die schwarzgescheckten Flossen.

Zitat-Ende.

Hin und wieder tauchen gut gefärbte Alphas im Fachhandel auf und so mancher Fachhändler weis nicht was für Schätze in seinen Aquarien schwimmen. An uns wird es liegen, dass in Zukunft diese attraktive Zuchtform mehr Verbreitung findet.

Literatur:

Kurt Jacobs- „Die Lebendgebärenden Fische der Süßgewässer“

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X.helleri Delta Alpha Grundfarbe rot

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X.hellleri Alpha Grundfarbe rot

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Die beiden Fische sind Geschwister, der eine nur in der GF

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X.helleri Alpha Grundfarbe rot

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X.helleri Alpha Grundfarbe wildgrau

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X.helleri Lyratail Alpha Grundfarbe wildgrau 

Fotos Rainer Sch.:  Solche Fische sind mitunter im Fachhandel unter „Alpha“ zu haben. Sie entsprechen nicht den  Eurostandard, siehe (die beiden unteren)  dazu den Artikel

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